Loslassen, sich einlassen auf den Weg – und vertrauen
Dieses Prinzip kennen fast alle. Dass es unnachgiebig auch im Leben von Coaches wirkt, haben wir selber ganz konkret am Beispiel unseres Projekts Torhaus erlebt. Vor zwei Jahren haben wir dieses denkmalgeschützte und seinerzeit kurz vor dem Verfall stehende Kleinod erworben. Es hatte uns angerührt als wir es entdeckt und besichtigt hatten. Schon bald formulierten wir dafür unser konkretes Ziel: das Torhaus in Kotelow nach fast 50 Jahren – mit kleinen Unterbrechungen für kurzfristige wirtschaftliche Nutzungen – wieder als Wohnhaus und zugleich als lebendigen Teil des Dorfes Kotelow an prominenter Platzierung an der Dorfeinfahrt nutzbar zu machen. Wir wollten selber darin wohnen und uns in diesem vermutlich mehr als 250 Jahre alten Fachwerkhaus ein einfaches und gemütliches Zuhause erschaffen.
Die Herausforderung
Es gab allerdings keinerlei Pläne oder Unterlagen für dieses Haus, auf die wir für unsere Planungen zurückgreifen konnten. Selbst nach monatelangen vergeblichen Recherchen in allen möglichen Archiven und drei Zeitungsartikeln hatten wir nur noch die Wahl, uns auf ein Abenteuer mit vielen Unbekannten einzulassen. Irgendwie kam es uns so vor, wie es seinerzeit Christoph Kolumbus ergangen sein mochte. War das nicht eine symbolische Herausforderung – gerade für Coaches?!? Was uns wohl unterwegs an Unwägbarkeiten alles begegnen würde? Wie sah die Substanz des Gebäudes wirklich aus? Hält die Statik? Welcher Aufwand wird tatsächlich nötig werden, um unser Ziel zu erreichen? Wieviel Zeit mag es dafür brauchen? Und nicht zuletzt: welcher finanzielle Aufwand wird dazu am Ende wohl gebraucht?
Ehe wir uns versehen hatten befanden wir uns in genau der gleichen Situation, wie wir sie regelmäßig mit unseren Coachees erleben: Wir waren versucht, uns nicht nur auf das Ziel an sich zu fokussieren, sondern auch schon möglichst viele „Sicherheiten“ für den Weg dahin und die einzelnen dafür nötigen Schritte zu erreichen. Gleichsam so, als müsste die Schnecke wissen, dass der Wagen so lange nicht losfährt, bis sie sich wieder vom Reifen entfernt hat. Wir erfuhren dabei sehr nachhaltig, dass „das Leben“ ganz einfach so nicht mitspielen wollte. Es präsentierte uns immer wieder neue Fragen und Herausforderungen, für die es viel zu wenige wirklich brauchbare Antworten oder gar schon fertige Lösungen gab.
Was wir dabei ganz real auch in unserem eigenen Leben erfahren? Kurz und knapp: So geht es einfach nicht. Meint: so kommen wir nicht weiter. Sprich: so geht es nicht EINFACH.
Die Erkenntnis
Wer „Sicherheiten“ haben will, erkennt, dass es sie nicht wirklich gibt. Nicht einmal, wenn Zeit oder Geld keine Rolle spielen würden. Das ist fast so wie die Krallen einer Katze: Man weiß genau, wie gefährlich scharf sie sein können. Man weiß nie, ob die Katze die Krallen ausfährt. Oder wann. Man muss einfach bereit sein darauf zu vertrauen, dass die Katze eigentlich fast immer nur spielen will, selbst wenn dabei mal eine scharfe Kralle mit ins Spiel kommt. Eine Sicherheit hat man aber auch dafür nicht.
Einmal mehr durften wir also erkennen: alles in diesem Leben ist ein Fließen. Und dass es immer wieder darauf ankommt zu vertrauen. Sei es auf die eigenen Kenntnisse oder Lernbereitschaft, sei es darauf, dass immer im richtigen Moment die „richtigen“ Menschen auf dem Spielfeld erscheinen und uns bei der nächsten Hürde zur Seite stehen. Oder schlicht darauf, dass sich die Dinge „fügen“ werden, wenn sie „dran“ sind oder ihre Zeit gekommen ist.
Wie geht’s zum Ziel?
Auch in unserem Projekt „Torhaus“ gilt genau das, was wir zur Lösung anstehender Hürden unseren Coachees empfehlen: Kenne Dein Ziel – und dann mach Dich einfach auf den Weg. Auf Deinen Weg. Es reicht, für die wichtigsten Zwischenetappen ein grobes Konzept zu haben. Und dann gilt es, einfach loszulegen. Zu handeln, dann regelmäßig innezuhalten und zu prüfen, ob das Ergebnis auch – buchstäblich – zielführend ist. Wenn ja: einfach weitermachen. Wenn nein: zuerst korrigieren und neu aufs Ziel ausrichten – und dann weitermachen.
Schritt für Schritt sind wir in den letzten Monaten konsequent so voran gegangen. Und unser wichtigstes Ziel ist auf diese Weise schon in sehr erreichbare Nähe gerückt. Ende Juli werden wir in die linke Hälfte des Torhauses einziehen. Und so dieses Torhaus wieder zu einem echten Wohnhaus am Eingang zum kleinen mecklenburgischen Angerdorf Kotelow machen.
Und danach wenden wir uns unserem nächsten Ziel zu: die Instandsetzung der rechten Hälfte des Torhauses. Schließlich wollen wir baldmöglichst auch unsere Arbeitsräume dort beherbergen. Wir leben einfach Schritt für Schritt dasjenige weiter, wobei wir auch unsere Coaching-Klienten gern und erfolgreich begleiten. Das Leben wieder ins Fließen bringen …
Vielleicht haben Sie ja in der letzten Zeit ähnliche Erfahrungen mit „Loslassen“ und „Vertrauen“ gemacht? Was haben Sie ganz konkret dabei erlebt? Was hat Ihnen dabei geholfen, Ihr Leben wieder ins Fließen zu bringen und Ihre Ziele zu erreichen? Wir freuen uns auf Ihre Erfahrungen, Ideen und Tipps gleich hier unten in einem Kommentar.
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