Brauchst du selber oder dein Unternehmen wirklich eine Jahresend-Rallye?
„Das Beste kommt zum Schluss“, so hieß vor knapp 10 Jahren eine Tragikomödie im Kino. Viele kennen diesen Titel, jedoch beileibe nicht jeder hat diesen Streifen mit Jack Nicholson und Morgan Freeman in den Hauptrollen gesehen. Und noch weniger kennen die berührende Geschichte dahinter, obwohl sie hervorragend zum Thema Selbst-Führung passt. Gerade jetzt zum Jahresende. Und vor allem: für natürliche Führungspersönlichkeiten.
Hast du eine „Löffel“-Liste für deinen (Selbst-) Führungs-Alltag?
In diesem Film geht es um eine entscheidende Liste, die zwei grundverschiedene Männer am Ende ihres Lebens nach der erhaltenen Krebs-Diagnose aufstellen, nachdem sie sich auf der Krankenstation kennen gelernt und angefreundet haben. Beide haben nur noch wenig Zeit zum Leben und angesichts des wirklich nahen Endes werden sie ich bewusst, was sie alles verpasst haben in der Art, wie sie ihr Leben bisher gelebt haben.
Auf seiner persönlichen bucket-list („Löffel“-Liste) notiert also jeder von ihnen akribisch und Punkt für Punkt, was er „eigentlich“ im Leben erfahren oder erlebt haben wollte, bevor er den berühmten „Löffel abgeben“ muss. Erschreckt machen sie sich dann trotz der bereits geschwächten Kräfte gemeinsam auf den Weg, um in den wenigen noch verbleibenden Lebensmonaten so viel wie möglich von den verpassten Erfahrungen doch noch nachzuholen.
Irgendwie also fast so, wie in deinem beruflichen Alltag: zum Jahresende noch mal so richtig ran zu klotzen, um in der verbleibenden Zeit des Jahres all das aufzuholen, was vorher entweder nicht gelungen ist oder manchmal sogar versäumt wurde. Das Film-Motiv für eine Jahresend-Rallye ist also überhaupt nicht originell. Vermutlich weder in deinem eigenen Leben noch in deinem Unternehmen.
Für viele ist es jedoch hoch aktuell, gerade jetzt, in den letzten beiden Monaten des Jahres. Und es wirft etliche Fragen auf – vor allem an dich selbst. Bist du als Führungspersönlichkeit bereit, dich ihnen zu stellen?
Was hast du selber im Leben versäumt?
Moment noch: vielleicht ist eine Jahresend-Rallye ja ganz und gar dein Ding. Das wäre völlig in Ordnung. Herzlichen Glückwunsch an dich, das passt dann und mach ruhig weiter so. Du bist sehr wahrscheinlich im Moment zur richtigen Zeit am richtigen Ort und die folgenden Gedanken sind für dich nicht weiter relevant.
Wenn du die Jahresend-Rallye jedoch hasst oder wenn sie deutlich mehr mit dir macht, als dir positiv stimulierenden Antrieb zu vermitteln und dich zu innerem Wohlgefühl und vorzeigbaren Ergebnissen anzuspornen, wäre es an der Zeit, wirklich inne zu halten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit läuft dann in deinem Leben etwas falsch.
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Dann helfen dir diese Fragen zu erster Klarheit: was genau erzeugt den unangenehmen Druck in dir? Was bräuchtest du statt dessen viel eher? Und bist du bei dem, was du tust, wirklich (noch) am richtigen Ort? Wo wärest du viel lieber und was würdest du viel lieber tun? Welche Erfahrung wäre dir viel wichtiger? Und bitte: sei ehrlich zu dir. Auch, wenn die Antworten unbequem werden.
Wobei verlässt dich der Mut?
Vielleicht hast du bisher versäumt, über solche Fragen nachzudenken. Oder du hast dich gar nicht erst getraut sie zu stellen, weil du nicht gewusst hättest, wie du mit einer ehrlichen Antworten umgehen könntest. Das wäre immerhin schon ein erster weiterführender Ansatz.
Vielleicht aber hättest du dabei sogar herausgefunden, was dir im Moment für dein Leben wirklich wichtig ist. Etwas erkannt, was für dich wertvoll ist, also für dich einen persönlichen Wert darstellt. Was würde sich in deinem Leben ändern können, wenn du dir dieses Wertes bewusst wärest?
Auf jeden Fall könntest du jetzt eines: diesen Wert ab sofort ganz bewusst in dein Leben integrieren. Ein für dich wichtiges Stück mehr nach deinen persönlichen Werten leben. Für diesen deinen Wert leben und handeln. Beruflich ebenso wie privat. Womöglich steht er ja gar nicht im wirklichen Widerspruch zum bisher empfundenen Druck der Jahresend-Rallye.
Und wenn doch, würde diese Erkenntnis dir zumindest erleichtern, deinen Focus zu verändern, also dir ermöglichen, deine aktuelle Herausforderung aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Vielleicht sogar dabei, eine neue und wegweisende Entscheidung für dich selber zu treffen.
Wie motivierst du dennoch deine Mitarbeiter?
Zwei Antworten können dir hier weiter helfen. Die erste: gar nicht! Wir halten es für schwierig, jemand anderen zu motivieren, selbst wenn – oder gerade weil – sie deine Mitarbeiter sind. Wir sind davon überzeugt, dass jede/r sich nur selber motiviert. Und das umso mehr, je mehr sie oder er die persönlichen Werte kennt und ihnen so genau wie möglich folgt.
Die zweite wäre: finde als Führungspersönlichkeit als erstes heraus, welche Werte dich selber motivieren. Denn je mehr du deine persönlichen Werte kennst und lebst, umso entspannter wirst du sein. Als zweites wird es dir dann umso leichter fallen, dich sehr genau auch nach den Werten deiner Mitarbeiter zu erkundigen.
Je genauer du die Werte deiner Mitarbeiter kennst, umso klarer kannst du aus deiner Führungsposition heraus dafür sorgen, Aufgaben jeweils so zu verteilen, dass jede/r so gut wie möglich diejenigen erledigt, die den eigenen Werten möglichst umfassend entsprechen. Du wirst richtig staunen, was sich dann alles verändert. Und wie sehr es alle entlastet. Auch dich selber. Und wie euer gemeinsamer Erfolg wächst.
Und noch etwas wirst du erkennen: bei der Wahl künftiger Mitarbeiter wirst du vermutlich neue oder zumindest andere Fragen stellen. Damit du und dein Team künftig wirklich zusammen passen.
Wenn du bis jetzt (noch) nicht gelebt hast…
Wenn dich diese Gedanken nachdenklich stimmen und dich dazu ermutigen, dich intensiver mit den Dingen zu beschäftigen, für die du in deinem Leben bisher zu wenig oder gar keine Zeit hattest, laden wir dich ein. Nimm dir die Zeit und erstelle jetzt deine persönliche „Löffel-Liste“. Schreibe auf, was du unbedingt erlebt oder gesehen haben willst, bevor es „aus“ ist und du den „Löffel“ abgeben musst. Dabei kann dir unsere Löffel-Listen-Vorlage helfen, die hier für dich zum Download bereit steht.
Und wenn du wissen möchtest, wie du die für dich notwendigen Veränderungsschritte am besten angehst, schreibe uns gern eine Mail mit deinen Fragen. Du bekommst auf jeden Fall eine persönliche Antwort.
Welche Erfahrung hast du schon selber aus deiner Praxis mit dem Jahresend-Rallye-Phänomen? Wie gehst du damit um? Welche Erkenntnisse möchtest du mit uns teilen? Wir freuen uns sehr auf deinen Kommentar.
Bildnachweis: www.pixabay.com
Filmplakat: www.imdb.com
Logo: CosmoComm, info@cosmocomm.eu
Soeben habe ich diesen Newsletter gelesen und mich gefragt, wie konnte es passieren, dass ich diesen verpasst habe bzw. er nicht vorher in mein Bewusstsein trat.
Das Thema interessiert mich seit längerer Zeit und ich habe diese Übung auch schon früher einmal gemacht. Heute ist das Interesse noch stärker, weil ich vor habe einen eigenen Podcast zu diesem Thema ins Leben zu rufen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass es wichtig ist sich immer wieder zu fragen: Was will ich noch unbedingt erreicht haben in meinem Leben bevor ich abtreten muss.
In diesem Sinne werde ich diesen Newsletter auf jeden Fall weiterempfehlen und hoffe, dass davon reger Gebrauch gemacht wird.
Herzliche Gratulation!
Vielen Dank, lieber Johann, besser spät als nie!
Und ja, diese Frage – samt ihren ehrlichen Antworten – ist so wichtig, dass sie gar nicht oft genug wieder ins Bewusstsein der Menschen gerückt werden kann.
Für Dein Podcast-Projekt wünschen wir Dir von Herzen einen Super-Rückenwind und ganz viele neugierig-aufmerksame „Löffelliste“-Zuhörer!