Die Masken der Menschen

Warum reizen Menschen Masken?

online-Coaching Torhaus Kotelow - MaskeAls Kind habe ich sie gehasst: Karnevalszeit und die Masken. Ja, ich bin in Köln geboren und da passierte jedes Jahr zur „Weiberfastnacht“ das Gleiche: wie auf ein geheimes kalendarisches Kommando war der ganzen Stadt die Narretei verordnet. Von einem auf den anderen Tag schienen mir die ansonsten bekannt ernst und vertraut wirkenden Menschen in meiner Umgebung fremd. Wie ausgewechselt. Sie gaben und bewegten sich völlig anders, sahen völlig anders aus, wollten plötzlich vor Freude und Ausgelassenheit nur so zu „sprühen“.

Ich verstand das lange nicht und fand es obendrein meist sogar ziemlich aufgesetzt. Spätestens seit der Schulzeit konnte ich mich diesem Getümmel aber auch nicht wirklich mehr entziehen. Verkleiden gehörte auch in der Klasse zum „Normalfall“. Und wer nicht mitmachte, gehörte
einfach nicht dazu, stand kurzerhand im Abseits. Wenigstens für diese „tollen Tage“. Ich fand das einfach nur „brutal“. Besonders, weil es für mich überhaupt nicht zum Motto dieser Tage passte, von dem ich soviel verstand wie (ins Hochdeutsche übersetzt): Lass doch jeden „Jecken“ sein wie er ist. Ich konnte alles sein, nur nicht unverkleidet. Unverkleidet war ich kein „Jeck“.

Meine Erkenntnis schon in jungen Jahren: wenn ich dazu gehören wollte, „musste“ ich, pünktlich ab Weiberfastnacht und wie auf Kommando, eine andere Rolle spielen können, wenigstens für diese närrischen Tage. Ich wusste aber gar nicht welche, und ich fand dieses Spiel eigentlich blöd. Meine Haltung dazu hat sich nicht wesentlich geändert. Erst deutlich später gelang es mir, dem närrischen Treiben auch (s)eine wirklich echte, fröhliche Seite abzugewinnen. Auch in Köln.

Von Sinn, Arten und Nutzen

Eine närrische Verkleidung, so verstand ich später, gibt dem Träger die Möglichkeit, für eine Weile aus dem normalen Leben auszusteigen, ganz besonders sogar im Schutz einer Maske. Im Schutz dieser Narrenzeit konnte – oder wollte – er sich für ein paar Stunden oder gar Tage als ein Anderer ausprobieren. Eigentlich ja gar nicht so schlecht, dachte ich, aber eben erst später. Und dafür musste mir selber erst mal bewusst werden, wie starr meine eigene tägliche Maske war, ohne dass man (und ich!) sie offen erkennen konnte.

online-Coaching Torhaus Kotelow - MaskeZunehmend stellte sich mir die Frage, ob denn wohl irgendwas falsch laufen würde im Miteinander der Menschen, wenn es dieser dringenden „Auszeiten“ bedurfte, um mal wieder „aus sich heraus gehen“ zu dürfen. Mal jemand ganz anderes zu sein, wenigstens einmal im Jahr, wenigstens für ein paar Tage. Ich realisierte erst später, dass dieser Brauch ja durchaus schon einer Jahrtausende alten Tradition folgt.

Natürlich dienen Masken auch heute als Schutz. Fechter schätzen ihren Nutzen, um Verletzungen bei Ausübung ihres Sports vorzubeugen. Auch Feuerwehrleute brauchen sie, um in Not geratene Menschen aus bedrohlicher Umgebung zu retten. Und Narren sehnen sich gerade derzeit wieder nach der „erlaubten“ Möglichkeit, mit einer Maske sich mal für ein paar Tage ihrer Alltagsmaske zu entledigen.

 


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Götter, Heiler und Dämonen

Menschen scheinen schon immer ein Bedürfnis nach Maskierung gehabt zu haben. Die wohl älteste Maskendarstellung ist inzwischen circa 11.000 Jahre alt und stammt aus Israel. Neben Stein- oder Metallmasken belegen Zeichnungen, dass auch andere nicht so haltbare Materialien wie Stoff, Pflanzen, Federn, Leder oder Papyrus zum Maskenbau verwendet wurden. Man brauchte sie für rituale Veranstaltungen an den Wendepunkten des Lebens wie Geburt oder Hochzeit, bei Krankheit oder Tod und ebenso bei gesellschaftlich bedeutsamen Ereignissen wir Aussaat und Ernte oder der Beginn einer Jagd.

Das Anlegen von Masken erlaubte schon damals dem Träger, in eine andere Daseinsform zu wechseln. Aber es ging dabei noch um mehr: hier sollte kein Gott oder Dämon nur dargestellt werden, der Träger wurde selbst dazu. Mit dem Anlegen der Maske wechselte der Träger seine Daseinsform. Auch damals schon.

Der Masken Sinn

online-Coaching Torhaus Kotelow - MaskeMit zunehmendem Alter hat sich meine Abneigung gegen die Maskerade gewandelt. Im Verlauf  der Menschheit hatten Masken in den unterschiedlichen Zeiten schließlich durchaus ihre Bedeutung. Schandmasken mussten als Strafe getragen werden. Bei Maskenbällen am Hofe tanzten Adelige hinter ihrer Maske völlig inkognito: Dienstboten verwandelten sich dabei zur Herrschaft und die Herrschaft tanzte hinter der Maske von Dienstboten. Auch heute noch sind Theatermasken das Markenzeichen einer Rolle. Eine Totenmaske symbolisiert – durchaus trostspendend – auch das Gesicht der Ewigkeit.

Masken als Helferlein?

Als Coach für Persönlichkeitsentwicklung verstehe ich heute: wir alle tragen (fast) überall Masken, nicht nur zum Karneval. Wir tragen Masken in der Arbeitswelt, wo wir sie täglich brauchen, um eine erwartete Rolle zu spielen und sie auch auszufüllen. Wir tragen Masken in der Familie, um miteinander eine bestimmte Art des Zusammenseins zu ermöglichen. Das Tragen einer Maske und das Spielen einer bestimmten Rolle hat ja nicht nur etwas Beengendes, es gewährt auch ein bestimmtes Maß an Sicherheit und Vertrautheit im Miteinander. Insoweit haben Masken bis zu einem gewissen Grad auch etwas Hilfreiches.

Selbst in der Freizeit tragen wir „Masken“, sei in Form bestimmter Kleidung, bestimmter „Uniformierung“ oder bestimmter „Ausrüstungsgegenstände“, z.B. wenn für eine bestimmte Tätigkeit wie Fahrradfahren Handschuhe für Rennfahrer getragen werden „müssen“, obwohl das Gefährt ein normales Stadtrad ist. Oder wenn ein Hobby ohne ein bestimmtes „Dress“ samt umgebendem „Equipment“ für manchen schlicht unvorstellbar erscheint. Nun gut, diese „Masken“ setzen durchaus wohltuende Energien und gestaltende Kreativität frei.

Die Maske ablegen?

online-Coaching Torhaus Kotelow - MaskeGenau diese Masken haben aber auch etwas Einschränkendes und Beengendes. Beispielsweise dann, wenn wir uns auf eine bestimmte Rolle festlegen, obwohl wir merken, dass sowohl die Maske selbst als auch die dazu gehörende Verkleidung uns davon abhält, auch die anderen Seiten in uns zu leben. In der gewählten Maske oder Rolle haben sie jedoch keinen Platz. Vielleicht auch nur nicht genügend. Dann wird es allerdings Zeit, die Maske abzulegen. Vielleicht auch nur, um für eine bestimmte Phase, um uns in einer neuen auszuprobieren. Um dabei anderen Qualitäten und Fähigkeiten ins uns Raum und Ausdruck zu geben.

Dumm nur, wenn unsere Umgebung davon nichts hält und uns – mal um mal – auf unsere bisherige oder eine bestimmte Rolle festzunageln versucht. Wenn dann noch unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit verhindert, es trotzdem zu probieren, beginnen wir, in der erwarteten Maske zu erstarren. Uns selbst zu beschränken. Gegen unsere eigentliche Natur zu arbeiten.


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An solchen Stellen hilft auch ein guter Coach dir. Dabei, neue Perspektiven für dich und dein Leben zu entwickeln. Alternativen zu entdecken. Neue Rollen auszuprobieren oder andere Wege zu wagen und darauf Schritt für Schritt zu gehen. Masken abzulegen, um zu dir selbst zu kommen. Aus dir heraus zu kommen. Mehr dich selbst zu leben, egal ob mit oder ohne Maske. Am besten natürlich ohne. Einfach toll zu sehen, was dabei entsteht, wenn Menschen aus sich heraus kommen. Buchstäblich ihre volle „Blüte entfalten“.

Wir Coaches im Projekt Torhaus-Coaching lieben deshalb unser Tun: auf diese Weise Menschen zu entwickeln. Sie zu ihrer eigenen Blüte zu bringen. Sie neugierig darauf zu machen auf das, was noch in ihnen steckt. Ihnen bei der Befreiung aus zu eng gewordenen Masken zu assistieren.

Wenn es dir unter (d)einer Maske zu eng geworden ist und du nicht weißt, wie du sie am besten ablegen kannst, sprich mit uns. Wir nehmen uns gern  Zeit-für-dich. Mehr dazu hier.

Und wie gehst du heute selber mit deinen Masken um? Wo gelingt es dir, sie abzulegen? Welche Maske ist dir vielleicht sogar wichtig –  und welche nur noch lästig? Wir freuen uns schon auf deine Gedanken und Impulse in deinem Kommentar.

 

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