Der Tag des offenen Denkmals im Torhaus Kotelow

Ein Tag des offenen Denkmals?

Viele Menschen kennen ihn noch nicht. Diesen Tag hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz vor 12 Jahren ins Leben gerufen. Eine tolle Gelegenheit für Neugierige, einmal im Jahr ganz ungeniert hinter die Haustür von Denkmälern schauen zu dürfen. Auch viele private Besitzer beteiligen sich an diesem deutschlandweit begangenen Tag, der jährlich immerhin schon einige Millionen Menschen auf spannende Besuchstour gehen lässt.

Was  dieser Tag mit dem Projekt Torhaus-Coaching zu tun hat

Eine doppelte Herausforderung

Bereits seit 50 Jahren steht das aus dem 18 Jh. stammende Torhaus Kotelow auf der Denkmalliste und ebenso lange hat hier niemand mehr gewohnt. Für Yvonne und mich war es eine persönlich gesteckte Herausforderung und gleichermaßen aus unserer beruflichen Sicht als Life- und Business-Coachs, dieses in unserem Besitz stehende Denkmal in diesem Jahr teilweise wieder bewohnbar zu machen und im Sommer dieses Jahres dort  einzuziehen. Zusätzlich wollten wir es dann zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen. Eine doppelte Herausforderung also.

Eine quasi öffentliche Selbstverpflichtung

Schon VOR Beginn der Restaurierungsarbeiten hatten wir unsere Beteiligung dazu bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz angemeldet. Damit waren gleichermaßen unsere beiden persönliche Ziele öffentlich geworden: in das Torhaus einzuziehen und die Türen dieses Denkmals erstmals für die Öffentlichkeit zu öffnen. Auch das ist ein ja wichtiger Punkt in einem Coachingprozess: eine unbedingte Selbstverpflichtung einzugehen und sie anderen auch mitzuteilen. Scheitern war also keine Option mehr.

Der folgende Artikel erschien dazu am 11. September 2015 in der regionalen Tageszeitung NORDKURIER:

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Unsere Erfahrungen nach diesem Tag:

Nervös vor den Showdown

Wir hatten keine Ahnung, was uns an einem solchen Tag erwarten würde. Würden Menschen sich überhaupt trauen zu gucken? Wie viel Zeit würden wir vielleicht verwarten?  Was würden wohl die eventuellen Besucher erwarten? Könnten wir dem gerecht werden? Waren wir hinreichend vorbereitet? – Eine spannende Herausforderung also, auch für uns als Coaches. Wir waren morgens an diesem Tag des offenen Denkmals ziemlich nervös. Und irgendwie war ja auch das zugleich eine typische Coachingsituation: irgendwann kommt der „Showdown“. Da mussten auch wir jetzt „durch“. Schließlich wollten wir in diesem Projekt auch ganz persönlich erfahren, was wir in unseren Coachings gern und kompetent vermitteln.

Bewegende persönliche Begegnungen und Gespräche

Das Ergebnis hat uns – kurz gesagt – schlicht überwältigt. Die ersten Besucher standen schon 10 Minuten vor der offiziellen Öffnungszeit vor der Tür und die letzte Besucherin hat erst fast eine Stunde nach Ende der Besuchszeit das Torhaus verlassen. Und dazwischen gab es nicht eine Sekunde ohne Besucher. Wowww! So viele berührende Begegnungen und Gespräche mit interessierten Menschen. Manchmal kannten sie das Torhaus seit Jahrzehnten nur vom Vorbeifahren und hatten so sehr bedauert, dass es Jahr um Jahr ein Stück mehr verfiel. Oder Menschen, die als Kind selber noch in diesem Haus gewohnt hatten, bevor es denn in den 60-er Jahren geräumt wurde. Und viele persönliche Kindheits-Erinnerungen mit diesem Haus verbanden, die an diesem Ort wieder aufbrachen.

Neugier und Überraschung

Viele Besucher waren schlichtweg neugierig. Neugier ist ja eine wichtige Triebkraft für persönliche Veränderung und erfolgreiche Coachingprozesse. Was sie dann im Inneren des Torhauses entdeckten, hat viele überrascht. Schließlich vermutet niemand von außen einen solch großen und gemütlichen Wohnraum in einem derart betagten Fachwerkbau. Diese Erkenntnis war allerdings nur denjenigen zugänglich, die sich tatsächlich auf den Weg ins Torhaus gemacht haben. Für uns als Coaches war genau das eine interessante Erfahrung und neuerliche Bestätigung für die tägliche Arbeit mit unseren Klienten in der Coachingpraxis.

Etliche Besucher brachten sogar kleine Blumengebinde mit und wollten auf diese Weise ihrer Freude Ausdruck verleihen, dass sich wieder jemand um dieses besondere Kleinod kümmert. Ein älteres Ehepaar überraschte uns mit einem ganz besonderen Geschenk: einem über 80 Jahre alten Linolschnitt des Torhauses Kotelow, den eine Künstlerin in der 30-er Jahren des 19 Jh. für eine im Ort wohnende Freundin gefertigt hatte. Er sollte im Torhaus sein neues Zuhause finden. Ein ganz besonders bewegender Moment für uns, nicht nur an diesem Tag.

Zeichen setzen

Auch hatten wir Plakate zum Denkmalschutztag ausgelegt und die Besucher um einen kleinen „Gästebucheintrag“ gebeten. Eine gute Idee, um uns abends noch einmal an die vielen berührenden Begegnungen zu erinnern. Als wir schließlich die Grußadressen gezählt hatten, kamen wir ganz sicher auf mindestens 120 Besucher. 120 Menschen, die teilweise sehr berührend ihre Freude zum Ausdruck gebracht haben, dass jemand den Mut hat, sich ein solches Ziel zu stecken. Und damit nicht nur ein persönliches Ziel zu verwirklichen, sondern auch für die Menschen im Ort selber und auch darüber hinaus für die Menschen der Region ein wichtiges Signal von Zuversicht zu setzen.

Unsere eigenen Ziele bedeutsam auch für andere

Viele Besucher haben in Gesprächen und oftmals auch in ihren Gästebucheinträgen unseren Mut bewundert, dass wir uns in dieses Torhaus-Projekt eingegeben haben. Klar, dass wir uns darüber gefreut haben. Ebenso wichtig ist aber auch unsere Erkenntnis, dass wir das darin eine Bestätigung für uns selber und unser Tun erleben – und uns ebenso darin bestärkt weiter zu machen.

Für uns selber war schon wichtig an diesem Tag, unsere persönlichen Ziele in diesem Projekt erreicht zu haben. Wer hätte aber gedacht, dass es zugleich für so viele Menschen ebenso von berührender Bedeutung sein würde?

Für uns ist auch das eine wichtige und mutmachende Erkenntnis, auch bei der weiteren unmittelbaren Coaching-Arbeit mit unseren Klienten: Mach dich auf Deinen Weg und die Menschen in deiner Umgebung werden daran Anteil nehmen und dich unterstützen.