Ist Fehler machen ok?
Irren sei menschlich – behauptet ja der Volksmund. Keck wagen wir da mal die Frage: stimmt denn das wirklich? Für die meisten sieht es doch eher so aus: wenn du mal einen Fehler machst, scheint ihn jeder zu finden. Und meist lässt man dich auch sehr genau wissen, sowohl DASS du ihn gemacht hast als auch dass die/der andere ihn gefunden hat. War ja schließlich offensichtlich genug.
Das „Ende vom Lied“ ist dann oft: du fühlst dich schlecht. Oder zumindest ertappt. Ist irren menschlich? Darfst du wirklich Fehler machen? Privat oder sogar beruflich? Und erst recht: als natürliche – und damit ganz bewusst menschlich führende – Führungspersönlichkeit? Und wie gehst du dann mit Fehlern um? Deinen eigenen oder denen deiner Mitarbeiter?
Fehler 1
Wir geben unumwunden zu: wir machen Fehler. Manchmal ist uns das gar nicht bewusst. Im letzten Blogbeitrag z.B. ist es uns passiert. Einer davon: wir haben wichtige Fragen vergessen. Fehler machen kann also bedeuten, dass etwas Wichtiges fehlt. Auch wenn wir dir schon 29 wertvolle Fragen für deine natürliche Führungspersönlichkeit vorgestellt haben, fehlen noch welche. Und zwar ganz entscheidende! Danke also an drei liebe Menschen, die uns in wertschätzenden Gesprächen auf diese Ergänzung aufmerksam machten. UND: dass sie das Telefon benutzten, beruhte auf einem weiteren – technisch-organisatorischen – Fehler, die Kommentarfunktion unter dem vollständigen Artikel vergessen zu haben…
Eine für uns ganz wichtige Frage also, deren Fehlen uns selber zunächst gar nicht bewusst war: darfst du als Führungspersönlichkeit Fehler machen? Und wir meinen das ausdrücklich auch in dem Sinn, ob du dir selber erlaubst, auch mal Fehler machen zu dürfen. Auch als Führungskraft. Oder „darf“ dir einfach kein Fehler unterlaufen – und dann vermutlich auch nicht deinen Mitarbeitern? Oder noch weiter zugespitzt: „musst“ du stets „perfekt“ sein – und dann am liebsten auch deine Mitarbeiter? Wäre das natürlich – so im Sinne des eingangs genannten Sprichworts?
Die Sache mit dem „perfekt“ sein wollen hat so ihre „Haken“. Der entscheidende liegt für uns darin, dass es „perfekt“ einfach nicht gibt. In dem Moment, wo du glaubst, etwas sei perfekt, müsste die Welt stehen bleiben, um diesen Zustand zu erhalten. Das tut sie aber nicht. Und solange sich die Welt weiter bewegt, sich also Leben weiter entwickelt, gibt es in jeder Sekunde neue Erkenntnisse oder ein Stück Veränderung. Beides hat immer auch auf das gerade „perfekt“ empfundene Ergebnis Einfluss. Du spürst das z.B. dann, wenn die höchste Begeisterung über ein „perfektes“ Ergebnis schon am nächsten Tag deutlich verflogen ist.
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„Perfekt“ ist also bestenfalls eine Momentaufnahme. Um im nächsten Moment schon wieder potentiell unperfekt zu sein. „Perfekt“ sein zu wollen ist damit eher eine Illusion. Willst du wirklich auf der Basis einer Illusion Führungskraft sein? Oder „darfst“ du als Führungskraft künftig vielleicht doch mal Fehler machen – sei es beruflich oder privat?
Fehler 2
Eine weitere Frage dürfen wir nach einem aufmerksamen Hinweis ebenfalls ergänzen: „Darfst“ du dir Hilfe holen, wenn du mal nicht voran kommst? Egal ob beruflich oder privat? Für manche Menschen ist es schon selbstverständlich Hilfe zu holen oder zu erbitten. Auch wenn einige es vielleicht übertreiben und dabei die eigene Selbstständigkeit und Selbstverantwortung aus dem Auge verlieren: Hilfe holen scheint uns ein Zeichen von Stärke, ein Zeichen von Augenmaß, ein Zeichen von Verantwortungsbewusstsein für sich selbst, ein Zeichen optimistischer und positiver Grundhaltung, ein Zeichen sozialer und emotionaler Kompetenz – oder eben des verantwortungsvollen Bewusstseins dafür, dass es hie und da oftmals noch ein wenig mangelt.
Hilfe holen zu dürfen scheint uns vor allem ein Zeichen der Anerkenntnis einer wertvollen Einsicht zu sein, eben nicht alles selber leisten zu müssen. Auch auf diese Weise anzuerkennen, dass andere eben andere Kompetenzen besitzen als man selbst, über die nicht jeder in gleichem Umfang verfügen muss. Schon deshalb, um sich mit Hilfe anderer im Bereich der eigenen Kompetenzen selber zu entwickeln und zu dem „Spezialisten“ in dem Bereich zu werden, in dem du ganz natürlich ohnehin schon gut bist. In welchem Bereich möchtest du dich weiter entwickeln – und hast dich noch nicht getraut, dir dafür Hilfe zu holen?
Wenn du deine natürliche Führungskompetenz voran bringen möchtest, unterstützen wir dich gern dabei. Vielleicht möchtest du einfach gern dran bleiben und unsere kostenfreien Impulse für dein persönliches Wachstum mit den Inspirationen von Torhaus-Coaching in dein Postfach haben? Und sie auch lesen, mit uns durch Kommentare oder Feedback-Mails in Austausch treten, deine Erfahrungen mitteilen und das, was dich anspricht, selbstverständlich weiter empfehlen? Wir freuen uns über
Bei deiner Suche nach Lösungsansätzen für eine konkrete dich belastende Herausforderung stehen wir dir auch mit einem kostenfreien Zeit-für-dich-Gespräch zur Verfügung.
Bestimmt hast du auch deine eigene Ideen, welche Fragen für dich wichtig oder hilfreich sind, um deine natürliche Führungspersönlichkeit voran zu bringen. Bitte ergänze gern unsere Liste und schreibe sie in das unten aktivierte Kommentarfeld. Wir freuen uns schon darauf.
Wenn ich mein Leben als Musiker so betrachte, muss ich unumwunden zugeben, dass ich noch kein einziges Konzert in meinem Leben gegeben habe, bei dem ich nicht nachher Verbesserungspotential gesehen habe. Ich glaube das liegt wirklich in der Natur der Dinge. Natürlich hebt sich mit der Zeit das Niveau der Genauigkeit, aber Perfektion ist nie zu erreichen.
Ein großer Geiger des vergangenen Jahrhunderts (Josef Suk) sagte einmal sinngemäß in einem Interview: „Je weiter ich mit meinem Geigenspiel komme, desto mehr öffnet sich für mich der Horizont der musikalischen Möglichkeiten und desto kleiner fühle ich mich als Ausführender.“
Ich glaube, um diese Einsicht kommen wir einfach nicht herum. Für mich besteht auf der Bühne eher die Polarität zwischen Perfektion auf der einen und Lebendigkeit auf der anderen Seite.
Perfektes Spiel kann nämlich ganz schön langweilig sein.
In diesem Sinne wünsche ich jedem gerne Mut zur Kreativität auch wenn Perfektion niemals zu erreichen ist.
herzlichst
Felix
Herzlichen Dank für deine Gedanken, lieber Felix,
mit denen du unseren Beitrag in einem wichtigen Punkt ergänzt:
der Versuch, etwas perfekt zu machen, würde die letztlich unendlichen Möglichkeiten von kreativer Entwicklung begrenzen. Ein „ja“ zum Leben beinhaltet aber auch immer ein „ja“ zu stetig fortschreitender Entwicklung und Veränderung. Dabei kann man einfach nichts festhalten wollen, eben niemals etwas „perfekt“ machen.
Etwas perfekt machen zu wollen beinhaltet also immer auch ein zumindest stilles „nein“ zu Leben in seiner umfassenden Bedeutung. Und eben auch ein „nein“ zu weiterer Kreativität. Die derzeit nahezu inflationäre Verwendung des Wortes „perfekt“ führt uns alle also ein wenig in die Irre…
Mutig-kreative Vielfalt wünschen wir dir und weiterhin alles Gute für dich und dein Bogenbalance-Projekt!