Mit Achtsamkeitstraining Stress abbauen
Das Achtsamkeitstraining ist eine Art Aufmerksamkeitstraining. Jon Kobalt Zinn, ein amerikanischer Arzt, entwickelte diese Methode zum Abbau von Stress bereits Ende der 1970-er Jahre an der Universitätsklinik in Boston, Massachusetts/USA. Zunächst war sie für die Behandlung chronischer Schmerzpatienten gedacht. Heute wird sie weltweit von speziell ausgebildeten Trainern zur Linderung von stressbedingten Beschwerden und zur Gesundheitsvorsorge angeboten. Einige der Übungen sind jedoch so einfach, dass Sie auch ohne fachliche Anleitung durch einen Trainer davon profitieren können. Ein Beispiel dafür ist die Rosinenübung. So gehen Sie dabei vor:
- Legen Sie eine Rosine auf Ihre flache Hand.
- Konzentrieren Sie sich nun mit Ihren Augen und Ihren Gedanken ausschließlich auf diese kleine Frucht auf Ihrer Hand.
- Nehmen Sie dabei intensiv die Oberfläche mit ihren filigranen Strukturen wahr.
- Sehen Sie sich anschließend die Farbe genau an.
Beobachten Sie, wie an einigen Stellen das Licht durch die Rosine fällt. - Ertasten Sie mit den Fingerspitzen, wie sich eine Rosine anfühlt.
- Üben Sie leichten Druck aus und spüren Sie, was sich dabei verändert.
- Anschließend legen Sie die Rosine auf Ihre Zunge und nehmen konzentriert wahr, wie sie sich in Ihrem Mund anfühlt.
- Bewegen Sie sie nun in Ihrem Mund hin und her und erspüren Sie ihre Form und Oberfläche mit der Zunge.
- Beginnen Sie danach eine langsame Kaubewegung und konzentrieren Sie sich auf den Geschmack.
- Kauen Sie abschließend die Rosine mindestens 30-mal, bevor Sie sie hinunterschlucken.
Während der ganzen Zeit geht es darum, den gegenwärtige Augenblick möglichst aufmerksam wahr zu nehmen ohne ihn zu bewerten. Beobachten Sie bitte dabei, welche Gefühle und Gedanken in Ihnen aufsteigen und wie sie sich während der Übung verändern. Sie werden sich anschließend deutlich entspannter und gelassener fühlen.
P.S.: Sie mögen keine Rosinen? Seien Sie ruhig kreativ: es funktioniert auch mit Nüssen, Datteln, Feigen, Apfelringen, Sonnenblumenkernen oder anderen Früchten Ihrer Wahl. Oder Sie gestalten sich so Ihr persönliches Achtsamkeitstraining ganz bewußt abwechslungsreich?
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So eine kleine Rosine 30 Mal zu kauen ist schon eine Herausforderung. Was ging mir dabei durch den Kopf? Ein Spruch, den ich in meiner Kindheit oft hörte: „Gut gekaut ist halb verdaut.“ Sieh an, wieder ein Teilchen, was in die Schatzkiste gehört. Vielen Dank!
Das war ein schönes Erlebnis, eine Reise in einen orientalischen Bazar. Ich roch an der Rosine, die ich beim anschauen schon ziemlich schön fand und auch einen kleinen Stengel fand ich. Jedoch der Duft und auch der Geschmack danach, führten mich in den Orient. Eigentlich habe ich niemals darüber nachgedacht, ob ich Rosinen mag, die waren einfach ein schrumpeliges Zubehör. Danke für die Reise 🙂
… wow, liebe Ingrid, danke für diese beeindruckende Beschreibung Deiner spontanen Orient-Reise!
Ja Winfried, man weiss nie, wo man plötzlich hinkommt, mit seinen Sinnen und Gedanken 🙂
… wenn Mensch wagt, sich drauf einzulassen … 😉